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Willi Sitte - Liebendes Paar

Willi Sitte

Willi Sitte wurde 1921 in Kratzau, Tschechoslowakei als drittjüngstes Kind eines sudetendeutschen Bauern und einer tschechischen Mutter geboren, er starb 2013 in Halle (Saale) und wurde auf dem Gertraudenfriedhof in Halle beerdigt Willi Sitte war ein deutscher Maler und Grafiker. Willi Sittes Zeichentalent wurde früh durch seinen Zeichenlehrer gefördert. 1936 lernte er an der Kunstschule des nordböhmischen Gewerbemuseums in Reichenberg Textilmusterzeichner. 1940 Hermann-Göring-Meisterschule für Malerei in Kronenburg in der Eifel. 1941 aufgrund seines gesellschaftskritischen Verhaltens Einberufung in die Wehrmacht an die Ostfront,  Versetzung nach Italien , wo er 1944 sich kurze Zeit italienischen Partisanen anschloss. 1946 zurück nach Kratzau, Vertreibung der Deutschen Ankunft in Halle an. Sitte heiratete 1947 Irmgard Kindler, 1963 geschieden. Er heiratete dann Ingrid Dreßler. 1947 Beitritt zur SED. 1951 Lehrauftrag an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein. 1959 dort zum Professor berufen, Leiter der Klasse der Textilgestaltung. Sitte war in dieser Zeit ein Vertreter der eigenwilligen Kunstszene in Halle, die Unabhängigkeit von Kulturfunktionären einklagte. Die Folge  Konflikten mit der Partei und in seinem Lehrberuf. Zu seinen Freunden gehörten damals Christa Wolf, Wolf Biermann, Eva-Maria Hagen, Sarah Kirsch, Rainer Kirsch und andere. Ab 1964 aktive Teilnahme in die Politik der SED, was zum Verlust einiger freundschaftlicher Kontakte führte. Als Vertreter des sozialistischen Realismus wuchs seit dem Ende der 1960er Jahre seine offizielle Anerkennung. 1969 wurde er zum Ordentlichen Mitglied der Deutschen Akademie der Künste gewählt, was er bis 1991 war. 1974 bis 1988 Präsident des Verbandes Bildender Künstler der DDR (VBK-DDR) und seit 1976 Abgeordneter der Volkskammer. 1986 bis 1989 Mitglied des Zentralkomitees der SED (ZK der SED). 1965 bis 1975 als IM der , galt aber als „politisch unzuverlässig“. Seit 1985  Mitglied des Weltfriedensrates und seit 2001 Korrespondierendes Mitglied der European Academy of Sciences, Arts and Humanities in Paris. Seine Maler Tätigkeit und sein Beruf als Hochschullehrer wurde dadurch nicht vernachlässigt. Er engagierte sich für den künstlerischen Nachwuchses. Von 1975 bis 1987 Direktor der Sektion Bildende und Angewandte Kunst der Hochschule für Industrielle Formgestaltung in Halle. Willi Sitte gilt neben Werner Tübke, Bernhard Heisig und Wolfgang Mattheuer als bedeutendster Maler der DDR. Sittes Hauptwerke versinnbildlichen menschliche Solidarität (wie „Hochwasserkatastrophe am Po“ von 1953), klagen den Krieg an („Massaker II“, 1959) oder die Zweitklassigkeit „Herr Mittelmaß“ (mitunter auch „Herr Dr. Mittelmaß“), Seine Werke richten sich gegen Imperialismus und Faschismus oder rühmen die Arbeiterklasse. Daneben entwickelten sich erotische Motive wie „Atelier“ und „Einblick“ von 1976, Im Bademantel von 1977 und „Drei Grazien in Vitrine“ von 1982 mit üppigen (meist nackten) Frauen zu seinem Markenzeichen. Wegen seines Bekenntnisses zum Kommunismus und seiner Parteikarriere in der SED lösten seine Werke und Ausstellungen nach der Wiedervereinigung Diskussionen aus. 2003: Gründung der Willi-Sitte-Stiftung für realistische Kunst mit Sitz in Merseburg. Willi Sitte erhielt zahlreiche nationale und internationale Auszeichnungen und Ehrungen. Stellvertretend hier erwähnt: 2009: Menschenrechtspreis der Gesellschaft zum Schutz von Bürgerrecht und Menschenwürde (GBM) zusammen mit Heidrun Hegewald und Walter Womacka Internationale Anerkennung fand Willi Sitte unter anderem 1972 auf der 3.Internationalen Grafikbiennale Florenz, wo er mit der Goldmedaille ausgezeichnet wurde, sowie mit der Teilnahme an der documenta 6 in Kassel 1977.
Werkstandorte (Auswahl): Ludwig Forum für Internationale Kunst, Aachen, Kunstmuseum Walter, Augsburg ,Deutsches Historisches Museum, Berlin Nationalgalerie, Berlin, Ludwig Museum für Internationale Kunst Budapest und Peking, Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus, Museum Künstlerkolonie Darmstadt, Darmstadt, Galerie Neue Meister, Dresden, Militärhistorisches Museum der Bundeswehr, Dresden, Museum für aktuelle Kunst – Sammlung Hurrle, Durbach, Städel Museum, Frankfurt am Main, Stadtmuseum Gera, Stiftung Moritzburg – Kunstmuseum des Landes Sachsen-Anhalt, Halle/Saale, Kunsthalle Hamburg, Museum Ludwig, Köln, Museum der bildenden Künste Leipzig, Willi-Sitte-Galerie, Merseburg, Sammlung Hasso Plattner, Potsdam, Kunsthalle Rostock, Städtisches Museum Suhl, Klassik Stiftung Weimar, Museum am Dom, Würzburg.

Lot #099

Willi Sitte - Liebendes Paar

"Liebendes Paar"

Farblithografie, Druck auf Papier

Entstanden:

1970

Abmaße: 

60 x 42

Gerahmt:

ohne Rahmen

Ansteigerung:

140 €

Schätzpreis:

190 €

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