Willi Neubert
Willi Neubert wurde1920 in Brandau, Tschechoslowakei geboren und starb 2011 in Ballenstedt. Willi Neubert war ein deutscher Maler. Er wurde vor allem durch seine großformatigen Wandbilder aus Email bekannt. Willi Neubert absolvierte während seiner Arbeit als Hilfsarbeiter und Schlosser von 1934 bis 1938 eine Weiterbildung an der Abendschule und schloss ein Fernstudium zum Technischen Zeichner und Konstrukteur ab. Nach einer Tätigkeit als Konstruktionszeichner in Plauen wurde er von 1940 bis 1945 zum Kriegsdienst eingezogen. Unmittelbar nach dem Krieg arbeitete er von 1945 bis 1950 als Stahlwerker und Vorrichtungskonstrukteur in den Eisen- und Hüttenwerken Thale (Harz) und war dort Mitglied der Leitung der Betriebsparteiorganisation (BPO) der SED, der er seit 1948 angehörte. Von 1950 bis 1952 studierte er an der Hochschule für industrielle Formgestaltung Halle, Burg Giebichenstein unter anderem bei Charles Crodel, Ulrich Knispel und Kurt Bunge. Ab 1953 arbeitete er freischaffend in Thale. Von 1960 bis 1962 und 1970/1971 übernahm Willi Neubert eine Lehrtätigkeit an der Hochschule für industrielle Formgestaltung Halle, Burg Giebichenstein in Halle. 1970 wurde ihm die Leitung des von ihm mitgegründeten Instituts für Architekturemail in Thale übertragen, das der Hochschule angeschlossen war. 1971 wurde er hier Professor. Durch die enge Zusammenarbeit mit den Eisen- und Hüttenwerken in Thale konnte Willi Neubert die Technik des Industrie-Emails weiterentwickeln. Hierbei wird farbiges Email auf Stahlplatten aufgetragen. 1964 ließ er dafür eigens einen Brennofen herstellen, an dem er die Platten selbst brannte. Die so entstandenen Email-Platten wurden dann zu großflächigen Werken zusammengesetzt. Ab 1964 war Willi Neubert Mitglied der Akademie der Künste. Von 1963 bis 1967 war er Abgeordneter der Volkskammer für den Kulturbund der DDR. Er hatte in der DDR und im Ausland eine bedeutende Zahl von Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen, u. a. von 1958 bis 1983 von der IV. Deutschen Kunstausstellungen bis zur IX. Kunstausstellung der DDR in Dresden. Studienreisen führten ihn unter anderem nach Albanien (1958), Indien (1963), Finnland (1972), in die Tschechoslowakei und die Sowjetunion (1959, 1960, 1961, 1966). Einzelausstellungen hatte er unter anderem in Neu-Delhi (1963) und in Finnland (1972). Ab Oktober 2006 war Willi Neubert Ehrenbürger von Thale; in dieser Stadt befindet sich auch seine letzte Ruhestätte.
Lot #070
"Baikalsee"
Aquarell auf Papier
Entstanden:
1966
Abmaße:
34 x 45,5
Signiert:
unten rechts
Gerahmt:
ohne Rahmen
Ansteigerung:
600 €
Schätzpreis:
800 €
Bemerkung:
seit 1971 Prof. Burg Giebichenstein