Unbekannt - Kunst aus der Zeit der Belle Epoque II
Versteigert
Technik:
Seidenstickarbeit, Hintergrundmalerei
Jahr:
um 1890
Größe (HxB):
28x20cm
Rahmen:
mit Rahmen (Original beschädigt)
Signatur:
ohne
Ansteigerung:
70€
Schätzpreis:
120€
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Belle Époque - „schöne Epoche“ - ist ein nostalgisch retrospektivische Betrachtung für eine von politischen, sozialen, wirtschaftlichen, technologischen, kulturellen und wissenschaftlichen Umbrüchen und Fortschritten geprägte Periode von etwa fünf Jahrzehnten von 1870 - 1900 und die frühen 1910er Jahre um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert und wird hauptsächlich als eine lebensfrohe durch Frieden, wirtschaftlichen Wachstum und Wohlstand gesehen. Es war eine Kulturepoche in Europa, insbesondere in Frankreich, dargestellt und interpretiert. Im Vereinten Königreich von Großbritannien und Irland entsprach diese Periode dem späten Viktorianischen Zeitalter und der Edwardianischen Epoche, in Österreich-Ungarn und im Deutschland der Gründerzeit und in Deutschland zusätzlich dem Wilhelminismus, in den USA dem Gilded Age. Für die Zeit vor der Jahrhundertwende wird der Begriff Fin de Siecle („Jahrhundertende“) verwendet. Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges im Jahr 1914 gilt allgemein als das Ende der Belle Époque.
Der zeitlich und räumlich zunächst unbestimmte Begriff der „schönen Zeit“ ist das Muster eines retrospektiven Epochenbegriffs – im Nachhinein erschaffen, um „die Welt, die wir verloren haben“ zu betrauern. Er wurde in Frankreich seit den 1930er Jahren in unterschiedlichen Kontexten verwendet und vage auf das extravagante mondäne Leben von tonangebenden Pariser Schichten und die Blütezeit von Kunst und Kultur in den Jahren vor dem Beginn des Ersten Weltkriegs bezogen. Die Stadt Paris zog Künstler, Schriftsteller und Wissenschaftler aus aller Welt an und wurde zum Epizentrum kultureller und wissenschaftlicher Innovationen. Die Belle Époque ereignete sich im Wesentlichen auf den Boulevards, in den Cafés und Cabarets, den Ateliers und Galerien, den Konzertsälen und Salons von Paris. Aber auch andere europäische Metropolen wie Brüssel, Wien, Berlin,London, Sankt Petersburg und Mailand waren in dieser Zeit Hochburgen von Kunst, Kultur und Wissenschaft. Der Lebensstil der mondänen Gesellschaft dehnte sich auch auf weitere Orte aus, wie Kurorte, Seebäder und andere gehobene touristische Zentren. Geprägt wurde das Bild der Belle Époque von einem mittleren und gehobenen Bürgertum, das vom technischen, wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Fortschritt am meisten profitierte. Niemand war zwar so naiv zu glauben, dass diese Welt die Gesellschaft als Ganzes verkörperte, aber man wollte glauben, dass das Bild dieser Gesellschaft den Ton angab. Die Freizeit- und Unterhaltungsindustrie entwickelte sich rasant. Die Belle Époque galt als „Fest des Lebens“.
