Neumann-Tachilzik, Hannelore - Musizierende Familie
Lot 63
Technik:
Aquarell auf Aquarellpapier
Jahr:
Größe (HxB):
38x36cm
Rahmen:
mit Rahmen
Signatur:
nicht signiert
Ansteigerung:
270€
Schätzpreis:
380€
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Hannelore Neumann-Tachilzik wurde 1939 im ostpreußischen Lötzen geboren, sie verstarb 2012 . Ihr Leben und Werk waren geprägt von einem tiefen Gespür für Menschlichkeit, sozialer Wirklichkeit und einem wachen Blick auf das Zeitgeschehen. Früh fand sie ihren Weg zur Kunst: Von 1955 bis 1958 besuchte sie die Arbeiter- und Bauern-Fakultät für Bildende Kunst in Dresden, anschließend studierte sie von 1959 bis 1964 an der renommierten Hochschule für Bildende Künste Dresden bei Professor Rudolf Bergander.
Seit 1964 war sie freischaffend tätig und ließ sich in Frankfurt (Oder) nieder, wo sie über Jahrzehnte hinweg ein feinfühliges, oft berührendes künstlerisches Werk schuf. Ihre Motive spiegeln ein tiefes Interesse an den Menschen um sie herum: Arbeiter, Kinder, Kollegen – immer mit respektvoller Neugier und großer Ausdruckskraft gezeichnet, gedruckt oder aquarelliert. Besonders in Erinnerung bleibt eine Lithografie des Sitar-Meisters Ravi Shankar, der 1972 in Frankfurt (Oder) gastierte – ein kulturell wie künstlerisch bemerkenswerter Augenblick. Ebenso eindrucksvoll ist ihr Porträt des letzten Binnenschiffers der Stadt, dessen von der Arbeit gezeichnetes Gesicht sie schlicht als „Arbeiterveteran“ betitelte.
1981 wurde ihr Schaffen mit dem Kleist-Kunstpreis des Bezirks Frankfurt (Oder) gewürdigt. In den Jahren nach der deutschen Wiedervereinigung verlagerte sich ihr Fokus zunehmend auf Landschaften und Kinderporträts – zarte, lebensnahe Arbeiten, die von ihrer tiefen Verbundenheit mit der neuen Zeit und ihren Herausforderungen zeugen.
Hannelore Neumann-Tachilzik hinterlässt ein vielschichtiges, menschennahes Werk, das das Alltägliche mit stiller Würde sichtbar macht. Ihre Kunst lebt weiter – in Bildern, die erzählen, erinnern und berühren.
