
Heinrich Zille
Heinrich Zille wurde 1858 in Radeburg bei Dresden geboren, gestorben 1929 in Berlin. Kindheit bis 3 Jahre in Radeburg, dann Dresden. 1868 wohnhaft in Berlin, nahe dem Schlesischen Bahnhof. Bereits in der Schule zusätzlich Zeichenunterricht, Zeichenlehrer Anton Spanner, der ihn ermunterte Lithograf zu werden. Parallel zur Lehre Studien bei dem Maler, Illustrator und Karikaturisten Professor Theodor Hosemann an der Königlichen Kunstschule. Des Weiteren besuchte er Abendunterricht bei Professor Carl Domschke zweimal in der Woche. Ab 1875 arbeitete er in verschiedenen Betrieben mit unterschiedlichsten Aufgaben, immer mit Bezug zum Malen und Zeichen. So arbeitet und lernte er der Lithographianstalt „Winckelmann & Söhne“, (Buntdruck, Zinkografie, die Herstellung von Klischees, Retusche, Ätzradierung, Lichtdruck, Photogravur). Während des Ersten Weltkrieges, 1915 und 1916, zeichnete er zunächst patriotische Bilderbund Skizzen. Auf Anregung seines Freundes Otto Nagel dann später sehr eindringliche Antikriegsbilder, die allerdings erst nach dem Krieg in überschaubarem Umfang in die Öffentlichkeit kamen. 1883 Hochzeit mit Hulda Frieske in Fürstenwalde . Mehrere Umzüge in Berlin letztlich -Charlottenburg bis zu seinem Tode. 1882 - 1906 vorübergehend Fotografie. Um Jahrhundertwende begann er bewusster, Szenen aus der proletarischen Unterschicht zu zeichnen, er wurde von der Photographischen Gesellschaft, in der er über 30 Jahre tätig war, entlassen. Es dauerte bis er begriff, dass ein völlig neuer Lebensabschnitt als freier Künstler begonnen hatte. In dieser konnte Heinrich Zille erste Zeichnungen ausstellen und in Zeitschriften veröffentlichen. Er wurde Mitglied in der neu gegründeten Berliner Secession (Max Liebermann, Walter Leistikow, Franz Skarbina), und des Deutschen Künstlerbundes. 1910 erhielt er zusammen mit Fritz Koch-Gotha der Menzelpreis der Berliner Illustrierten Zeitung. 1913 traten er und zahlreiche Künstler aus der Berliner Sezession aus und gründeten die Freie Sezession. Zille wurde Vorstandsmitglied. 1924 Ernennung zum Professor und Mitglied der Preußischen Akademie der Künste. Den Höhepunkt seiner Popularität erreichte er ein Jahr vor seinem Tod mit den Feierlichkeiten zu seinem 70. Geburtstag. Im Märkischen Museum wurde eine Retrospektive seiner Werke unter dem Titel „Zilles Werdegang“ ausgestellt. Allem Ruhm zum Trotz blieb Zille stets gleichgültig gegenüber den zahlreichen Ehrungen, die ihm angetragen wurden. 1929 erlitt Heinrich Zille zwei Schlaganfälle. Er starb 1929 in seiner Wohnung in der Sophie-Charlotten-Straße 88. Zille gehört zu den bekanntesten Berlinern der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und zählt neben Claire Waldoff, mit der er befreundet war, zu den Berliner Originalen. In der deutschen Hauptstadt ist er in zahlreichen Ehrungen verewigt. Mit seinen Zeichnungen erreichte er sowohl das gehobene Bildungsbürgertum als auch das „normale Volk“, das ihm als dankbares Sujet diente.

"Im Arbeiterviertel"
Heliogravüre u. Roulette
WVZ: Rosenbach 28
Entstanden:
1902
Abmaße:
165 x 115 cm
Signiert:
siehe Vortext
Gerahmt:
ohne Rahmen
Ansteigerung:
450 €
Schätzpreis:
700 €
Lot #133

"Berlin Ackerstrasse"
Heliogravüre
WVZ: Rosenbach 37
Entstanden:
1905
Signiert:
siehe Vortext
Ansteigerung:
500 €
Schätzpreis:
750 €
Lot #134

"Das Modell"
Heliogravüre
WVZ: Rosenbach 47
Entstanden:
1908
Abmaße:
152 x 95 cm
Signiert:
siehe Vortext
Gerahmt:
ohne Rahmen
Ansteigerung:
450 €
Schätzpreis:
700 €